Lerne, wie du realistisch für dich selbst sorgen kannst, ohne dich von Perfektion unter Druck setzen zu lassen.

Finde deinen Weg

Kennen wir das nicht alle? Wir hetzen durch unseren Alltag, jonglieren Arbeit, Familie, Freunde und dabei bleibt die eigene Gesundheit oft auf der Strecke. Wir hören Sätze wie: „Kümmere dich um dich selbst!“ oder „Selbstfürsorge ist wichtig!“, und denken uns: „Ja, klar! Aber wann soll ich das bitte schön machen?”

Selbstzerstörung ist das Gegenteil von Selbstfürsorge – das sind die toxischen Verhaltensweisen, die uns schaden und uns daran hindern, wirklich für uns selbst zu sorgen. Vielleicht kennst du das: Du wartest bis fünf nach zwölf, bevor du in die Pötte kommst und etwas veränderst. Plötzlich steht der Arzt da mit den besorgniserregenden Cholesterinwerten und sagt dir, dass du das Fleisch jetzt besser weglassen solltest. Und schon bist du im Zugzwang: „Okay, jetzt muss ich was machen!“

Das ist genau der Punkt, an dem viele von uns in den Selbstoptimierungswahn verfallen. Du fühlst dich unter Druck gesetzt, alles sofort zu ändern, als ob du ein Projekt im Büro abgeben müsstest. Du jagst nach der nächsten „Wunderlösung“, die dir verspricht, all deine Probleme sofort zu lösen, anstatt in deinem eigenen Tempo zu arbeiten und die Schritte zu gehen, die für dich wirklich sinnvoll sind.

Aber das ist nicht das, was Selbstfürsorge bedeutet. Selbstfürsorge heißt nicht, dich oder andere mit dem ständigen Streben nach Perfektion in den Wahnsinn zu treiben.  Statt immer auf den Druck zu reagieren, den das Leben und die Gesellschaft dir auferlegen, solltest du lernen, die Verantwortung für dein Wohlbefinden selbst in die Hand zu nehmen – ohne den ständigen Stress, alles sofort perfekt machen zu müssen.

Selbstzerstörung zeigt sich in Verhaltensweisen, die uns nicht gut tun, und oft reagieren wir erst, wenn es zu spät ist. Der Druck, alles sofort perfekt zu machen, führt dazu, dass wir uns selbst nicht wirklich gut versorgen.

„Die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern, ist eine der bemerkenswertesten Entdeckungen der Neurowissenschaften. Wir können unser Denken, unsere Gefühle und unser Verhalten beeinflussen und damit die Realität unseres Lebens gestalten.“
Dr. Tara Brach

Themen im Überblick

Dein innerer Kritiker

Dass du nicht genug bist, dass du disziplinierter sein musst, dass du nicht gut genug auf dich achtest. Aber weißt du was? Das ist kompletter Quatsch!
Dieser innere Kritiker ist es, der dich in den Wahnsinn treibt – und der Grund, warum du nicht in die Gänge kommst. Er sagt dir ständig, dass du erst dann gut genug bist, wenn du all diese unrealistischen Dinge schaffst.

Dankbarkeit vs. Realität

Wie oft hast du schon gehört, dass du abends fünf Punkte aufschreiben sollst, für die du dankbar bist? Gut gemeint, keine Frage. Doch diese oberflächliche Dankbarkeit – „Alles ist okay“ – kann sich oft nicht richtig anfühlen, wenn die Realität anders aussieht.

Statt einfach zu sagen, was gut ist, könntest du auch formulieren: „Ich bin dankbar, dass ich mir heute Zeit für mich genommen habe“ oder „Ich schätze die kleinen Momente, die mir Freude bringen.“ So wird Dankbarkeit zu einem echten Werkzeug, um dein Wohlbefinden zu steigern und dich mit den positiven Aspekten deines Lebens zu verbinden, auch wenn nicht alles perfekt ist.

Kleine Schritte, große Wirkung

Das Konzept der „Mini-Schritte“ klingt einfach, doch viele hören schnell auf und merken es oft nicht einmal. Das Problem liegt darin, dass du verstehen musst, warum du scheiterst – sei es durch unpassende Schritte oder die Stimmen deines inneren Kritikers. Nur wenn du diese Blockaden erkennst, kannst du nachhaltig für dich selbst sorgen und echte Fortschritte erzielen.

Verbindung zu anderen

Sich um dich selbst zu kümmern und Selbstfürsorge zu praktizieren kann zu einem echten „großen Kino“ werden, weil du dadurch nicht nur dein Wohlbefinden steigerst, sondern auch lernst, deine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Wenn du dir die Zeit nimmst, auf dich zu achten, schaffst du die Grundlage für ein erfüllteres und glücklicheres Leben, das dir mehr Energie und Zufriedenheit bringt.

Die dunklen Wurzeln der Selbstzerstörung: Sind deine Kindheitserfahrungen der Schlüssel?

Die Wurzeln unserer Selbstzerstörung reichen oft tief in unsere Kindheit hinein. Die Bindungserfahrungen, die wir als Kinder gemacht haben, prägen unser Verhalten im Erwachsenenalter erheblich. Laut der Bindungstheorie von John Bowlby und Mary Ainsworth formen unsere frühen Beziehungen – insbesondere die zu unseren Bezugspersonen – die Art und Weise, wie wir mit uns selbst und anderen umgehen.

Wenn wir in einer Umgebung aufgewachsen sind, in der unsere Bedürfnisse nicht ernst genommen oder sogar ignoriert wurden, kann das dazu führen, dass wir uns selbst vernachlässigen oder in destruktiven Verhaltensmustern gefangen bleiben. Traurigerweise führt das oft dazu, dass wir unsere eigenen Signale nicht mehr wahrnehmen und uns in ungesunden Verhaltensweisen verlieren – sei es durch übermäßigen Stress, falsche Ernährung oder mangelnde Bewegung.

Diese Zusammenhänge sind komplex und wichtig, um zu verstehen, warum wir manchmal in alte Muster zurückfallen, die uns nicht guttun. Ich werde in einem separaten Blogartikel noch tiefer auf dieses Thema eingehen, damit du die Zusammenhänge besser verstehen und erkennen kannst, wie frühkindliche Erfahrungen dein heutiges Verhalten beeinflussen. Für weitere Informationen und eine vertiefte Analyse, geht es hier lang:

Verbessere deine Selbstfürsorge - schau rein

Entdecke „Stopp Selfcare“, der dir hilft, realistische und nachhaltige Selbstfürsorge in deinen Alltag zu integrieren. Lerne, wie du Druck und Perfektionismus hinter dir lässt und stattdessen auf deine individuellen Bedürfnisse eingehst. Hier kommst du zu den ersten Infos über meinen Newsletter – ohne zusätzliche Kosten!

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Praktische Schritte zur Selbstfürsorge

Selbstfürsorge nicht sofort perfekt sein muss. Stattdessen geht es darum, realistische, umsetzbare Schritte zu gehen, die dir helfen, auf deine Bedürfnisse zu hören. Hier sind drei konkrete Schritte, die du heute umsetzen kannst:

1. Kenne deinen Körperrhythmus

Statt dich an den berühmten „5:00 Uhr Club“ oder andere starre Routinen zu halten,
frag dich: Wann fühlst du dich am energievollsten?
Handlungsanweisung:
Nimm dir diese Woche jeden Morgen 15 Sekunden Zeit, um in dich hinein zu spüren: Wann bist du am leistungsfähigsten? Ist es direkt nach dem Aufstehen, am Nachmittag oder eher abends? Nutze diese Erkenntnis, um eine kleine Selbstfürsorge-Routine zu etablieren – sei es Bewegung, ein kurzer Spaziergang oder einfach bewusstes Atmen.


2. Überprüfe deine Bindung zu dir selbst

Oft sind wir so damit beschäftigt, von anderen Anerkennung oder Fürsorge zu erwarten, dass wir vergessen, selbst Verantwortung für unsere Bedürfnisse zu übernehmen.
Frag dich: Welche inneren Dialoge führst du mit dir selbst?
Handlungsanweisung:
Schreib heute drei Dinge auf, die du oft an dir selbst kritisierst, und hinterfrage diese Gedanken. Zum Beispiel: „Ich bin zu faul“ oder „Ich kümmere mich zu wenig um meine Gesundheit.“ Überlege dir anschließend, wie du positiver mit dir selbst sprechen könntest. Diese Veränderung im inneren Dialog ist der Schlüssel, um die Kontrolle über deine Selbstfürsorge zu übernehmen.


3. Mach den ersten kleinen Schritt heute – nicht morgen

Warte nicht darauf, dass die „richtige Zeit“ kommt oder dass alles perfekt ist. Es gibt keine perfekte Zeit, um zu beginnen.
Handlungsanweisung:
Überlege dir, was du heute tun kannst, um dein Wohlbefinden zu steigern. Es muss nichts Großes sein. Vielleicht gehst du für 10 Minuten an die frische Luft oder nimmst dir eine kurze Auszeit für eine Tasse Tee in Ruhe. Wichtig ist, dass du heute anfängst – nicht morgen.

Fazit

Selbstfürsorge und Selbstzerstörung stehen in einem ständigen Wettlauf miteinander, und oft verlieren wir uns in den Erwartungen, die die Gesellschaft an uns stellt. Es ist wichtig zu erkennen, dass wahre Selbstfürsorge nicht darin besteht, perfekt zu sein oder unerreichbare Standards zu erfüllen, sondern vielmehr darin, auf unsere eigenen Bedürfnisse zu hören und in kleinen, realistischen Schritten voranzukommen.

Wir alle haben unsere eigenen Herausforderungen und Erfahrungen, die unsere Fähigkeit zur Selbstfürsorge beeinflussen. Indem wir uns bewusst mit unseren inneren Dialogen auseinandersetzen und die Wurzeln unserer Verhaltensmuster verstehen, können wir die Kontrolle über unser Wohlbefinden zurückgewinnen. Lass uns die Idee der Selbstoptimierung hinter uns lassen und stattdessen lernen, die kleinen, bedeutenden Schritte zu schätzen, die uns zu einem besseren Gefühl mit uns selbst führen.

Denke daran: Es ist nie zu spät, für dich selbst zu sorgen – fang heute an, und mach den ersten Schritt in Richtung eines erfüllteren Lebens!